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Blogumzug – Blog move

Deutsch

Hallo, vielleicht wundern Sie sich, daß Sie auf dieser Seite landen, obwohl Sie die deutsche Version sehen wollten. Ich habe festgestellt, daß es auf Dauer eher unsinnig ist, zwei Blogs mit ähnlichen Inhalten zu verwalten und habe daher die beiden Blogs zusammen gelegt. Die Inhalte von technologyscout.de finden Sie jetzt auch hier auf der Seite.

English

Hi, you might wonder why you got here instead of seeing the german version you expected. I realized, that it is a bit of a hassle to support two blogs with very similar content, so I merged them. So now you can find the content from technologyscout.de in here.

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Aber du liebst deinen Job doch, oder?!?

Heute würde ich mich gerne kurz mit dem Verhältnis von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Festanstellung beschäftigen. In diesem Bereich greift immer mehr der Usus um sich, all-incl Arbeitsverträge zu machen. Das bedeutet, darin stehen so Formulierungen wie

“Mit dem Grundgehalt gelten alle Überstunden bis zur gesetzlichen Höchstgrenze als abgegolten.”

Wenn man seinen Unmut darüber äußert, daß man Arbeitszeit leisten soll, die dann nicht gesondert vergütet wird, heißt es oft: “Oh, das geht nicht. Da haben wir ja keine Kontrolle über die Kosten!”

Um es einmal klar zu sagen:

Keine Überstunden zu vergüten bedeutet, das unternehmerische Risiko auf den Mitarbeiter abzuwälzen.

Ein Unternehmen nimmt einen Auftrag an und hat dafür eine Vergütung vereinbart, die aufgrund der Angaben des Auftraggebers abgeschätzt ist. Wenn da etwas nicht stimmt, ist das kein Risiko, daß ein Arbeitnehmer tragen sollte. Das ist unredlich.

Man kann das auch von der anderen Seite sehen: mein erster Projektvermittler als Freelancer meinte mal auf meine Einlassung: “Ach, das halbe Stündchen hab ich nicht aufgeschrieben!”:

Ihre Arbeitszeit ist das einzige Gut, daß Sie zu verkaufen haben. Verschenken Sie das nicht. Ihnen wird auch kein Geld geschenkt.

Natürlich sollte man das lieben oder wenigstens gern machen, was man beruflich tut. Und was man gern tut, da schaut man nicht auf die Minute. Aber so lange ich kein Geld für nichts geschenkt bekomme, kann ich keine Arbeitszeit für nichts verschenken. Manus manum lavat nannten das die Römer …

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Der Personaler und das Digitale

In seinem Posting “Sehr kritische Gedanken zu Arbeiten 4.0 anlässlich der HR-Fachmesse Zukunft Personal” beschreibt der @Persoblogger recht anschaulich und, wie er selbst sagt, mit einem gehörigen Schuß Ironie, seine Erlebnisse und Gedanken auf und zur Mese Zukunft Personal, die er besucht hat. Diese stand unter dem buzzwordlastigen Motto “Arbeit 4.0”.

Er möchte damit seine These untermauern, daß das Personalwesen, vom Begriff Human Resources möchte ich aus Respekt vor den Beteiligten Menschen nicht reden (dazu am Schluß noch ein paar Sätze), alles andere als digital und schon gar nicht 4.0 sei.

Stilecht vorbereitet hat er sich, indem er sich eine Art Curriculum in einer Excel-Liste zusammen gestellt hat und diese dann ausgedruckt hat. Das sein ja alles sehr anti-digital und doppelte Arbeit. Ja, sehe ich genau so. Der Fehler war schon, ein Excel für diese Aufgabe zu verwenden. Ich würde das mit Evernote machen (in dem ich jetzt gerade übrigens diesen Text schreibe). Und dann hätte ich ihn auf allen Geräten, die ich so mitnehme, dabei. Ohne ihn ausdrucken zu müssen. Witzig oder?

Danach drückt er sein Mißfallen darüber aus, daß viele Teilnehmer während der Vorträge twittern. Menschen seien ja nicht multitaskingfähig. Früher, ja früher, da hätte man noch ordentlich mit Stift und Papier im Publikum gesessen und aufmerksam (1. Tätigkeit) mitgeschrieben (2. Tätigkeit). Merkste was? Spannend auch die Wortwahl. Die twitternden Zuhörer werden gar nicht als Subjekte angesprochen oder beschrieben, nur ihre Tätigkeit. Die aufmerksamen Papier-und-Stift-Zuhörer von früher, das waren Journalisten! Ja, das waren noch Zeiten! Mal abgesehen davon, daß für mich die Berufsbezeichnung Journalist immer mehr zu einem Schimpfwort wird. So wie ich seit Jahren nicht mehr “Consultant” genannt werden möchte.

Jetzt mal im Ernst, Herr Scheller: auf welchen Konferenzen waren Sie denn früher? Auf so eine, wo die Aufmerksamkeit der Zuhörer (und womöglich Journalisten!) gebannt n den Lippen des Referenten hängt, würde ich nämlich auch gerne mal gehen. Ich habe auch ein gewisses Maß an Erfahrung mit Konferenzen und Schulungen, aber eine Aufmerksamkeitsquote von 100% habe ich nirgends erlebt.

Sehr zurecht fragt Herr Scheller, warum ständig neue Säue von der HR-Industrie durchs Recruiting-Dorf getrieben werden. Die Antwort ist inhärent: weil es eine Industrie ist. Und die will verkaufen. Und verkauft wird neuer heißer Scheiß, nicht das solide und gut gemachte. Auch zurecht regt er sich darüber auf, daß Personaler entdeckt haben, daß respektvoller und professioneller Umgang mit Bewerbern tatsächlich etwas bringen könne.

Sehr schön auch seine Einlassungen zu Referenten zur Arbeit 4.0, die nicht mal ihre Powerpoint-Präsentation ohne Technikerhilfe nicht wieder starten können. Richtig klasse finde ich übrigens seine Erläuterung des Abstimmungsprozesses zum “Personalwirtschaftsaward”. Da wurden Pappkärtchen(!) mit QR.Codes(!) verteilt, die man mit dem Telefon scannen mußte, um online(!) seine Stimme abzugeben. Und dann war der lokale Internetzugang überlastet(!). Langsam gehen mir die Ausrufezeichen aus …

Nach der etymologischen Rückführung des Schokoschaumdesserts auf den großmütterlichen Schokoladenpudding schließt der Autor mit einem Appell, zwar offen für neue Ideen zu sein, aber diese immer kritisch zu hinterfragen. Dem ist nichts hinzuzusetzen und ich gehe jetzt mal schauen, wo ich einen Schokoladenpudding her kriege. Schönes Wochenende!

PS: Ach so, ja, da war ja noch das Thema der Begrifflichkeit von Human Resources bzw. warum ich den Begriff für respektlos halte. Resourcen sind im Wesentlichen Waren. Manchmal dinglicher Natur, manchmal immateriell. Menschen sind keine Dinge. Und auch keine Ware. So einfach ist das.

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Klein und gut

Neulich rauschte ein Blogposting des kleinen Seitenstraßenverlages an mir vorbei. Darin geht es darum, daß so mancher Verlag mit den so oft romantisierten kleinen unabhängigen Buchhändlern seine Probleme hat. Und daß man bei Amazon wenigstens gleich fair (bzw. unfair) zu allen Großverlagen behandelt wird. Für keine der beiden Parteien wird eine Lanze gebrochen, beide haben ihre Vor- und Nachteile. Fand ich spannend.

Das machte mich aber auch auf ein typisches Marketing- bzw. Vertriebsproblem der kleinen Verlage aufmerksam: wenn die Buchhändler sie nicht promoten, wo findet man sie dann? Ja klar, im Internet. Marketing über die sozialen Netzwerke etc. Aber da kämpft jeder Verlag für sich alleine. Damit bleibt die Sichtbarkeit im Promillebereich. Andere Branchen haben da eine interessante Lösung. Amazon Shops, eBay und Dawanda eint ein Prinzip: hier finden sich tausende kleinere Anbieter unter einem Dach. Ich brauche keine Google-Suche, um eine bestimmte Angebotsseite zu finden. Auch wenn auf solchen Portalen “die Konkurrenz” ja mit vertreten ist, steigt die eigene Sichtbarkeit für potentielle Kunden an. Diese Portale haben natürlich auch ihre Probleme für Anbieter: die Gebühren für Einstellen und Verkauf sind teilweise exorbitant (gut, Verlage sind da ganz andere Abschläge aus der Buchhandelsbranche gewohnt) und die Plattform gehört einem Unternehmen. Das macht die Anbieter abhängig. Wenn z.B. eBay keinen Bock mehr auf professionelle Anbieter hat, sperren sie diese aus und die Anbieter sind mit einem Schlag nicht nur von ihrer potentiellen, sondern auch von der Stammkundschaft getrennt.

Auf Twitter entstand dazu folgende kurze Diskussion:

Meine Idee dazu wäre:

  • Was wäre, wenn es ein solches Portal für Kleinverlage gäbe?
  • Inhaber bzw. Betreiber sollte dabei eine Art Dachorganisation der Verlage sein, damit keine für die Verlage unfaire Gewichtsverteilung auftritt.
  • Zudem braucht es einen technischen Betreiber, der das Ganze entwickelt und für den Betrieb sorgt.
  • Über die Höhe evtl. anfallender Gebühren müßte man sich als technischer Betreiber mit dem inhaltlichen Betreiber einigen.
  • “Die Kleinverlage” ist eine sehr heterogene Gruppe. Man muß Mittel und Wege finden, den Verlagen das Einstellen der Bücher zu vereinfachen.

Klingt ja alles ganz nett, nicht wahr? Warum hat es bisher noch niemand gemacht? Vielleicht war das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht gut genug, vielleicht hatte jemand keine gute Verbindung zu Literatur an sich und den kleinen Verlegern (eine direkte Verbindung hab ich ja auch nicht). Wer weiß?
Nächste Frage: warum leg ich mich so ins Zeug für eine Idee, die dann offensichtlich anderen zu Gute kommt? Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Weil ich Literatur mag. Weil ich kleine Verlage mag. Weil ich die großen meist nicht mag. Weil der viel beschworene Zusammenbruch des Papierbuchmarktes vor allem die Großverlage mit ihren unglaublich aufwendigen Mechanismen treffen wird und die Kleinverlage vielleicht eine Möglichkeit sind, dieses Medium Buch, an dem ich so hänge, zu erhalten. Schaun wir mal, was jetzt passiert …

Nachtrag: eines ist schon passiert: der Seitenstraßenverlag hat die Reaktionen auf sein Posting mal zusammen gefaßt und im letzten Absatz werde auch ich mit meiner Idee kurz nicht-namentlich erwähnt ;)

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Neuer Wein in alten Schläuchen

Heute morgen las ich in der Frankfurter Sonntagszeitung vom letzten Wochenende (ja, ich komme nie dazu, eine Sonntagszeitung wirklich durchzulesen, das mach ich den Rest der Woche) ein Interview mit Thomas Vollmoeller, dem Vorstandsvorsitzenden von Xing. Darin wies er eindringlich darauf hin, wie sehr sich die Arbeitswelt geändert habe und noch ändere. Stellenbewerber hätten heute ganz andere Möglichkeiten als früher. Das erfordere auch von Firmen- oder Personalchefs ein anderes Daseinsmodell. Er zitierte hier den so oft strapazierten, aber ausnahmsweise mal angebrachten Begriff des Paradigmenwechsels.

Der Chef 2.0 soll Mitarbeitern morgens einen Grund zum Aufstehen und zur Arbeit gehen geben. Man müsse eine gemeinsame Aufgabe und Auffassung von dem, was man da tue entwickeln. Ihr seht schon, ich vermeide bewußt – so wie Vollmoeller – den Begriff ‘Vision’. Allerdings könne ein Mitarbeiter nur dort einem Firmenchef oder Vorgesetzter vertrauen, wo dies auf Gegenseitigkeit beruhe. An der Stelle schweiften meine Gedanken etwas ab, weil ich schon den Eindruck habe, daß sich da in den Chefetagen etwas bewegt hat. Ich bin bzw. war ja auch mal Chef und hatte eigene Mitarbeiter. Und habe ähnlich darüber gedacht wie er. Und ich habe aus vielen Firmen, in denen ich als Berater tätig war den Eindruck, daß das mit der Gegenseitigkeit noch nicht so recht funktioniert.

Ich kenne sehr viele Mitarbeiter, vorwiegend in IT Firmen, weil ich dort meist tätig war, die sich zwar über mangelndes Entgegenkommen ihres Chefs beschweren, aber selbst noch das “Wir gegen Die” Szenario im Kopf haben. Ich meine diese klassische Sicht von Gewerkschaften auf Firmen als das Böse schlechthin, daß dem Mitarbeiter die Lebenskraft aussaugt und dem man mit Blut und Schweiß einen Obulus abtrotzt. Ich weiß, daß ich hier maß- und hemmungslos übertreibe. Ich wollte das Bild möglichst bunt malen ;)

Natürlich kann man sich jetzt fragen, wie sehr die defensive Einstellung der Mitarbeiter auf Enttäuschungen mit dem Unternehmen beruhen. Und man sollte nicht aus dem Auge lassen, daß Firma und Mitarbeiter natürlich nicht alte Freunde sind, denen man blind vertrauen kann. Ich denke, ein Stück weit sind schon bestehende Arbeitsverträge das Problem. In neuen Verträgen kann man flexible Modelle aushandeln und dann eben auch deren Spielregeln festlegen. Alte klassische Arbeitsverträge als Grundlage flexibler Mitarbeiter zu sehen, die ein Stück weit für ihre Firma unternehmerisch denken, ist wohl etwas schwierig.

Und wenn man die neuen Arbeitsplatzregeln des Gesetzgebers liest, stellt man fest, daß die zwar dem Schutz der Mitarbeiter dienen sollen, aber eben auch exakt Null Flexibilität enthalten. Da sollen Arbeitszeiten immer und auf jeden Fall erfaßt werden. Das ist gut, weil es viele Menschen gibt, die ohne eine solche Kontrolle (wie effektiv die ist, sei mal dahin gestellt) von ihren Unternehmen oder sogar sich selbst, regelrecht ausgebeutet werden. Firmen wie Best Buy in den USA, die das “ROWE” (result oriented work environment) Prinzip eingeführt haben, sucht man trotz guter Debattenbeiträge wie den des geschätzten Autors Markus Albers leider in Deutschland meist immer noch vergeblich.

Ich kenne allerdings Unternehmen, die eine, man möchte sagen typisch deutsche, Mittelweglösung gefunden haben: dort gibt es eine Arbeitszeiterfassung. Aber da tragen die Mitarbeiter selbst ihre Zeiten ein. Ob die Werte richtig sind, kontrolliert im Normalfall niemand. Ich gehe mal davon aus, daß jemand, der täglich 8h einträgt, aber nie im Haus ist, schon auffallen würde. Die Zeiten, die da nachher in Summe heraus kommen pro Monat, interessieren weitestgehend auch niemanden. Problematisch wird das an der Stelle nur, wenn diese Stundenkontingente als Basis für die Abrechnung von Kundenprojekten benutzt werden. Das funktioniert an der Stelle nur, wenn der Kunde dem Unternehmen als Dienstleister ein gewisses Vertrauen entgegen bringt.

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Blogparade: Struktur im Chaos – Wie ordnet ihr eure Notizen?

Einleitung

Heute würde ich auch mal gerne so ein Blogparadendings starten. Ich habe nachweislich hust ein Organisationsproblem, das ich gerne systematisch angehen würde. Dazu habe ich gestern das folgende Posting geschrieben.  Rebekka meinte dann, wenn ich gern Feedback hätte, wäre eine Blogparade vielleicht spannend. Dann versuchen wir das mal. Ich würde also gerne von euch wissen, wie ihr das so alles meistert. Aber lest erst mal selbst …

Wie ich auf das Thema kam

Ich habe gerade noch mit Nadine auf Twitter darüber diskutiert, wie man Notizen, Ideen, Termine etc. am besten niederschreibt. Das Thema kam auf, weil sie darauf hin wies, daß man jetzt Oxford Organiserbooks im Abo beziehen könne.

Was ist mein Problem?

Ich muß gestehen: ich besitze 2 Filofaxe, etwa 10 Moleskins und andere Notizbücker, u.a. auch von Leuchtturm 1917 und Herlitz und eine Mappe von Exacompta. Mit dem Meetingbook von Exacompta bin ich bisher am besten zurecht gekommen, die Notizbücher werden sehr schnell „mißachtet“.
Das liegt daran, daß ich mich mit so vielen Themen gleichzeitig beschäftige. Wenn ich dann etwas zu Thema 1 notiere, aber noch nocht fertig bin, dann aber ein zweites Thema habe, weiß ich nicht, wieviel Platz ich in gebundenen Büchern lassen soll. Oder ob überhaupt. Oder ob ich dafür ein neues Notizbuch anfangen soll.

Wir kommen der Sache näher …

Ich denke, mein Problem ist auch weniger das Medium, auf dem ich Notizen hinterlasse, als mehr das System. Ha! System. Ich habe für fast nichts ein System. Nicht für Ablagen, nicht für Notizen und nicht für wichtige Papiere. Das macht das Leben manchmal etwas anstrengend. Vielleicht sollte ich mal ein Requirement-Profil erstellen, wie beim Bau von Software, weil damit kenne ich mich aus. Also los:

Die Anforderungen

Fassen wir zusammen:
– Ich möchte alles mögliche in einem Medium/Buch/Block/Notizheft aufschreiben
– Ich möchte das auf Papier tun. Ich habe auch einen Evernote Pro Account. Die digitale Erfassung von Ideen geht mir aber nicht spontan genug. Evernote ist mein Archiv …
– Ich möchte Entwürfe für Artikel/Postings, Meeting-Notizen, Projektideen etc. in einem Heft oder Buch haben. Mehrere Notizbücher durch die Gegend zu schleppen ist mir zu schwer.

Was bisher nicht funktioniert hat

Evernote ist mein Archiv, wie ich schon sagte. Für spontane Schreibanfälle ist es mir zu kompliziert, erst eine App aufzumachen und dann los zu schreiben. Zumal ich Entwürfe immer direkt ausformuliere, das wäre auf dem Handy zu viel Text und einen Laptop habe ich nicht immer dabei.
Einfache Notizbücher fange ich immer mit Begeisterung an und mache dann nicht mehr weiter, weil ich, wie gesagt, ein Problem mit dem Themenwechsel habe.

Was passiert jetzt?

Ich werde so ein Oxford International Organiserbook testen und darüber berichten, ob und wie ich es verwende. Mich würde aber auch interessieren, wie ihr eure Notizen organisiert. Schreibt mir einen Kommentar oder macht doch auch ein Posting ;)

Und da Rebekka die schöne Idee hatte, nominiere ich sie. Auch würde mich interessieren, wie Uschi sich organisiert. Vielleicht mag sie ja auch etwas dazu schreiben. Natürlich darf auch jeder andere dazu schreiben, ich werde alles (ja ALLES!) hier verlinken.

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Ja warum wird er dann gerettet?

Ich habe Latein als dritte Fremdsprache und später als Leistungskurs im Abi gehabt (nicht weil ich Masochist wäre, sondern weil ich einen unglaublich genialen Lateinlehrer hatte und mir die Sprache sehr gefällt. Als dritte Sprache hat man ja nicht SO viel Zeit, also hatten wir ein spezielles, damals völlig neues Lehrbuch für Latein namens “Orbis Romanus”. Da wurden Schlag auf Schlag neue Vokabeln (ca. 40 pro Lektion/Woche) und komplette Deklinationen & Konjugationen durchgezogen. Ich mochte das sehr, weil es einem den Überblick sehr erleichtert.

Da das aber auch recht stressig sein kann, waren zwischen die Lektionen kleine Geschichten oder Gedichte eingestreut. Allen gemeinsam war, daß sie ein sehr humanistisch geprägtes Weltbild vermittelten (war ja schließlich auch ein humanistisches Gymnasium …). Ganz besonders hängen geblieben ist eine Geschichte von Curt Emmrich alias Peter Bamm (1897-1975), die im 2. Weltkrieg im Krimkessel spielt. Bamm hatte als  Stabsarzt eine Lagebesprechung mit einem Divisionsarzt und einem humanistisch gebildeten alten Kriegsgerichtsrat, als ein junger Sanitätsfähnrich die Unterhaltung störte, um sich abzumelden. Er sollte mit einer Ju-52 aus dem Kampfgebiet ausgeflogen werden, weil er an einem Lehrgang teilnehmen sollte. Der alte Richter sagte zu ihm:

“Also, Fähnrich, wenn Sie nach Deutschland kommen …
… αγγελεινΛακεδαιμονιοιςοτιτηδε / κειμεθα,τοιςκεινωνρημασιπειθομενοι.”

Der Fähnrich schaute ihn verständnislos an. Also versuchte der alte Herr es noch einmal auf Latein:

“Dic, hospes, Spartae nos te hic vidisse iacentes / dum sanctis patriae legibus obsequimur”

Wieder schaute ihn der Fähnrich irritiert an. Der alte Jurist beendete die peinliche Szene mit den Worten:

“Ja,wenn er das auch nicht versteht, warum wird er denn dann eigentlich gerettet?”

Quellen:

  1. Orbis Romanus (weiß nicht mehr, welcher Band)
  2. https://www.researchgate.net/publication/51025937_Ordre_Liste_und_Portrt._Identittsstiftung_und_Traditionsbildung_im_Preussischen_Offizierkorps_des_18._Jahrhunderts_im_Spiegel_seiner_Schrift-_und_Bildquellen
  3. http://hermes-ir.lib.hit-u.ac.jp/rs/bitstream/10086/19010/1/HJlaw0390000290.pdf
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MacOS Notepad

Kennt ihr das? Es gibt so Dinge, die man alle paar Monate mal braucht, aber nie merken kann? So geht es mir mit MacOS “Spezialitäten” an der Kommandozeile. Deshalb sammle ich hier so Kleinigkeiten, die man immer mal wieder brauchen kann. Vielleicht hilft es ja einem meiner Leser weiter …

ISO Image auf USB Stick “brennen”

Zuerst muß man die Datei ins IMG Format wandeln, dann den Stick unmounten, aber nicht auswerfen und schließlich das IMG binär auf den Stick kopieren. Im wesentlichen entspricht diese Anleitung der auf der Ubutu-Downloadpage.

ISO Images in IMG Dateien wandeln

Wer ab und zu ein ISO Image auf einen USB Stick kopieren möchte, sollte das Image zuvor ins IMG Format gewandelt werden. Das geht mittels:

hdiutil convert quelle.iso -format UDRW -o ziel.img

Gemounteten USB-Stick ausfindig machen

Disk0 ist im allgemeinen die interne Festplatte/SSD des Mac. Um heraus zu bekommen, welchen Devicenamen der USB-Stick hat, gibt man ein:

diskutil list

USB-Stick unmounten

Jetzt müssen wir den Stick unmounten, damit wir ihn beschreiben dürfen. Aber nicht “auswerfen”/”ejecten”, sonst kommt das Betriebssystem nicht mehr an die Hardware.

diskutil unmountDisk /dev/diskN

Image kopieren

Das IMG Image kopieren wir mit dem Diskdoubler dd auf den Stick. Die Parameter bedeuten: if=In-File, of=Out-File, bs=Block-Size (schön groß, damit es schnell geht):

sudo dd if=/path/to/downloaded.img of=/dev/rdiskN bs=1m

“rdiskN” ist hierbei das raw device derselben Platte wie “diskN”. Laut Ubuntu Webpage gehts damit manchmal schneller …

USB-Stick auswerfen

Jetzt können wir den Stick richtig auswerfen, damit man ihn ziehen kann:

diskutil eject /dev/diskN

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Mehr Effizienz durch Verzicht – auf Effizienztips

Liebe Effizienzcoaches und Produktivitätsgurus,

es war schön mit euch (das ist jetzt gelogen, aber im Sinne der Effizienz, sonst kommen wir hier ja nicht weiter). Ihr habt immer so wunderbare Ratschläge für mich bereit gehalten wie:

  • Steh einfach 2 Stunden früher auf, dann hast du 2 Stunden mehr Arbeitszeit
  • Lies nur einmal die Woche Mails, das spart mindestens 10 Minuten pro Tag

und viele mehr. Das ganze gipfelt in der, in Gründerkreisen so unheimlich beliebten, Floskel:

Work hard

die an Unsinn nur noch durch den Slogan des Businesspunk-Magazins übertroffen wird:

Work hard, play hard.

Sehr berühmt ist auch das Buch “Seven habits of Highly Effective People” eures Bruders im Geiste Stephen Covey. Es handelt sich bei Covey um einen Mormonen (das alleine diskreditiert ihn für mich), der z.B. den Begriff der abundance mentality geprägt hat, die davon ausgeht, daß für alle genug (Resourcen) vorhanden sind. Er vertritt dagegen die Haltung, daß immer, wenn ein anderer gewinnt (einen Job, einen Vertrag, einen Preis etc.), man selbst verliert. Sehr ihr die Welt so? Wenn ja, dann seid ihr echt arme Schweine.

Was mich an der Sache, neben der oft seltsamen Mischung aus Banalität und Schwachsinn in euren Ratschlägen, am meisten fuchst, ist eure Geisteshaltung. Die stinkt nämlich unheimlich nach protestantischer Ethik. Genauer gesagt nach der sogenannten innerweltlichen Askese, die schon Max Weber in “Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus” als eine der Grundlagen der auf Profit beruhenden Ethik des Kapitalismus bezeichnet.

Versteht mich nicht falsch liebe Freunde der Selbstausbeutung: Ich arbeite gerne, sehr sogar. Vor allem, wenn ich Dinge tun kann, die ich mag. Ich mache das so gerne, daß ich daraus einen Beruf gemacht habe. Ja genau, den Technology Scout. Aber ich kann den work hard-Schwachsinn einfach nicht mehr hören.

Und um noch mal auf die Idee mit dem 2h früher Aufstehen zurückzukommen: Ja, die ist echt, das hab ich so irgendwo gelesen. Ob den anderen Lesern der Tips nicht in den Sinn kam, daß sie damit ihre Freizeit am Abend kannibalisieren? Weil irgendwoher müssen die verdammten zwei Stunden ja kommen, entweder man geht früher ins Bett (sic!) oder man schläft zwei Stunden weniger. Letzteres könnte ein Grund für eure somnambulischen Vorschläge sein.

Nichts für ungut: Geht ihr weiter eurem Geschäft nach, das daraus besteht, anderen Leuten einzureden, daß sie sich nur nicht genug anstrengen, um mehr Erfolg, mehr Geld, mehr Freunde, mehr Zeit, mehr IRGENDWAS zu bekommen. Ich werde eure Ratschläge weiterhin ignorieren und euch immer dann, wenn ich denke, daß ihr den Menschen schadet, die euch da gerade zuhören, Paroli bieten. Es könnte allerdings sein, daß es je nach Schwere eures verzapften Unsinns nicht bei einem offenen Brief bleibt. Dann sehen wir uns wohl mal persönlich.

Ich freu mich schon drauf.

Viele Grüße,
euer Volker

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Wie man einen Novell iPrint Drucker manuell auf einem Mac installiert

Die nachfolgende Anleitung habe ich erst einmal als Gedankenstütze für mich selbst zusammen gestellt, weil ich mit Sicherheit morgen schon vergessen habe, wie das ging. Aber vielleicht hilft sie ja auch jemand anders weiter …

Das Netz ist voll von Fehlermeldungen und Hilfeanfragen zu dem Thema, wie man einen per Novell iPrint angebundenen Netzwerkdrucker an einen Mac anbinden kann.
Eigentlich sollte das ganz einfach sein, weil der jeweils zuständige iPrint Server eine Webseite besitzt, auf der alle Drucker gelistet sind. Wenn man den gewünschten Drucker anklickt, geht ein Popup auf, das fragt, ob man den Drucker installieren möchte. Wenn man dann “Ja” sagt, kommt … eine Fehlermeldung, daß die iPrint Library keinen passenden Druckertrieber aufweise, weil der “Administrator” keinen hinterlegt hätte.
Man kann jetzt, wenn man ganz sicher weiß, daß die Netzwerkverbindung zum Drucker steht (alle passenden Ports offen etc.) den Drucker auch von Hand installieren. Dazu geht man wie folgt vor:

  1. Druckertreiber des Herstellers installlieren (bei mir war das ein Dell D3130cn)
  2. iPrint Client von der Novellseite runter laden (dazu braucht man ein kostenloses Login) und installieren
  3. Die Druckerliste des iPrint Servers im Browser anzeigen, also sowas wie http://<Servername>/ipp

Ganz hinten in der Liste gibt es einen Infobutton für jeden Drucker, das sieht etwa so aus:
Bild 1

 

 

 

Den klickt man an, dann sieht man ein Popup mit den Deitailinfos zu diesem Drucker. Das wiederum sieht etwa so aus:
Bild 2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt markiert man mit der Maus den Servernamen inklusive Queuename, aber ohne das Protokollpräfix ipp://, so wie der rote Kasten das zeigt und kopiert sich den Vogel in die Zwischenablage.

  1. Jetzt geht man in den System Preferences des Mac in die Druckerverwaltung und klickt auf das Plus-Icon zum hinzufügen eines Druckers. In dem aufgehenden Popup stellt man sicher, daß man oben in der Leiste mit den möglichen Protokollen ein “Erweitert” oder “Advanced” sieht. Sollte das nicht der Fall sein: rechte Maustaste in der Zeile, “Symbolleiste anpassen” und das “Erweitert”-Zahnrad in die Iconzeile ziehen, “Fertig” klicken.

  2. Nun klickt man, wie wohl zu erwarten, auf “Erweitert”, dann sucht der Mac eine Zeit lang Drucker im Netz, wird aber wahrscheinlich nichts finden. Nun bekommt man einen Dialog wie den folgenden:
    Bild 3

Obwohl der iPrint-Server ja ipp-Protokoll spricht, wählt man im “Typ” Dropdown “Internet Printing Protocol (iprint)” (1.). Dann pastet man den eben kopierten Servernamen inklusive Queue in das “URL” Feld direkt hinter iprint://. Die letzte Amtshandlung ist, über das unterste Dropdown den passenden Druckertreiber, den man hoffentlich vorher installiert hat, auszuwählen.

  1. Meist versucht der Mac noch herauszufinden, welches Hardwarezubehör installiert ist (Speicher, Papierkassetten, Festplatte, Duplexeinheit). Sollte er das nicht schaffen (was meist der Fall ist), kann man die entsprechenden Features von Hand wählen und den Drucker hinzufügen.

  2. Jetzt sollte alles funktionieren und man kann ein Probedokument ausdrucken …